Der Ort

Ein Porträt von Tonndorf

Unser Ort Tonndorf im Bundesland Thüringen liegt an der alten Erfurt - Saalfelder Handelsstraße, die früher bis nach Böhmen führte, etwa 19 km südwestlich von Weimar im Kreis Weimarer Land. Die umgebenden Orte sind Meckfeld und Gutendorf im Norden, Tiefengruben im Nordosten, Kranichfeld im Süden, Hohenfelden im Südwesten und Nauendorf im Westen, mit welchen Tonndorf durch Verbindungsstraßen oder Feld- bzw. Wirtschaftswege verbunden ist. Die nächsten Bahnhöfe sind Kranichfeld bzw. der Haltepunkt München (5 bzw. 4 km entfernt).

Tonndorf - Blick aus Richtung Osten

Von großräumiger Bedeutung sind die im Umkreis von ca. 20 km liegenden Ortszentren Weimar und Erfurt sowie die 6 km nördlich von Tonndorf liegende Autobahn A4 (Frankfurt-Dresden) mit kurzer Fahrstrecke zur Autobahn A71 (Schweinfurt-Sömmerda). Von überregionaler Bedeutung sind die geringen Entfernungen zur B87 (Ilmenau-Leipzig), zur B85 (Kronach-Bad Frankenhausen) und zur B7 (Erfurt-Jena).

Tonndorf liegt am Rande der steilen Muschelkalkstufe des sogenannten Tannrodaer Sattels, auch als Tannrodaer Gewölbe bezeichnet, im Tal des Tonndorfbaches in 326 m Höhe. Der steile Abfall besteht aus den eben-plattigen Kalksteinen des Unteren Muschelkalks, während sich der Ort im Bereich der violetten und grauen Tonsteine und der sandhaltigen Tone des Oberen Buntsandsteins befindet. Im Tale sind jüngere Lehme, südlich der Straße die plattigen bis bankigen Sandsteine des Mittleren Buntsandsteins anzutreffen. Eigentlich existiert das Tannrodaer Gewölbe nicht mehr. Infolge von tektonischen Aktivitäten vor vielen Millionen Jahren kam es zur Aufwölbung des Untergrundes, wobei die obenliegenden Muschelkalkschichten zerstört und die untenliegenden Buntsandsteinschichten freigelegt wurden. In dem weicheren Buntsandstein konnte sich die Ilm ihr Flussbett schaffen.

Auf den nach Süden geneigten Wellenkalkhängen sind artenreiche Blaugras-Kiefernforste ausgebildet. In den Gründen und an sanfter geneigten Hängen stocken Buchenwälder.
Tonndorf befindet sich im Tannrodaer Waldland (Größe ca. 69 km²), welches Teil des „Landschaftsschutzgebietes Mittleres Ilmtal“ ist. Damit liegt unser Ort in einer der schönsten Gegenden im Landkreis Weimar in einem weiten Tal zwischen Bad Berka und Nauendorf, welches sich in leichten Windungen von Osten nach Westen hinzieht. Ausgedehnte Wälder, Täler und Höhen mit Boden- und Naturdenkmalen sowie Denkmale der Geschichte laden zu ausgedehnten und reizvollen Wanderungen ein.

Tonndorfer ErdfallIn der Umgebung gibt es in der Natur interessante Bodendenkmale, z.B. den Erdfall, südlich des Ortes im Wald gelegen oder die sog. Scheibengrube in der Nähe der Straße nach Kranichfeld, ein See, der ständig mit Wasser gefüllt ist, obwohl kein Zu -oder Abfluss erkennbar ist. Sie entstanden als Folgeerscheinung der Lösung von Zechsteinsalzen im Grundwasserbereich, deren Ausspülung und dem Nachstürzen darüber liegender Gesteinsschichten.

 

Das Ortsbild

Tonndorf besitzt eine für ländliche Siedlungen außergewöhnliche Siedlungsform. Der früher befestigte Teil des Ortes bildet ein Quadrat von 360 m in Länge und Breite mit je zwei von Ost nach West und Nord nach Süd verlaufenden Straßen. Das Dorf besaß vier Tore, das Töpfertor im NW, das Schloßtor im NO, das Gerstenhauertor im SW und das Böttnerstor im SO. Das Grundgerüst ähnelt damit sehr dem einer Kleinstadt, obwohl Tonndorf nur Marktflecken war. Vom Planschema weicht die Straße am ehemaligen Brauhaus ab. Sie ist zur Aufnahme eines Teiches erweitert. Am südöstlichen Rand der planmäßigen Anlage schließt ein haufendorfförmiger, unregelmäßiger, vermutlich später geschaffener Siedlungsteil am Palmanger an. Hier war früher das Töpferhandwerk zu Hause.

Tonndorfer Generalkarte von 1887Die Flurkarte von 1841 stellt die heute noch erkennbare Struktur des Ortes dar. Die Wohnhäuser mit neben liegender Torfahrt orientieren sich traufseitig zur Straße, so dass die Straßenraumkarten von der Reihung der Wohnhausfassaden im Wechsel mit den geschlossenen Torfahrten bestimmt werden. Oftmals befand sich hinter dem Wohnhaus ein schmales, an die Grenze zum Nachbargrundstück anbindendes Seitengebäude sowie ein rückwärtiges Wirtschaftsgebäude (Scheune). Der hinter diesem Wirtschaftsgebäude verbleibende Raum dient als Garten, dessen Raumkante von den Einfriedungen der Gärten (Natursteinmauer bzw. relativ blickdichte Bretterzäune) und den rückwärtig liegenden Traufseiten der Scheunen geprägt ist.

Tonndorf hat eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, die im Folgenden aufgeführt sind, ein Spaziergang durch den Ort lohnt sich also und es gibt einiges zu entdecken, was alte und sehenswerte Geschichte ist. Nicht zu vergessen die alten Tonndorfer Sagen.